Trinkgeld in anderen Ländern: Stimmt das so?
Bildnachweis: Sam Truong Dan
Kennen Sie das? Sie sitzen im Restaurant und der Kellner hat einen richtig schlechten Tag, doch nachdem Sie die Rechnung bezahlen, kann er sich gar nicht überschwänglich genug verabschieden. Oder wenn Sie den Taxifahrer bezahlen und anschließend das Gepäck selbst aus dem Kofferraum holen dürfen? Die richtige Menge Trinkgeld ist eben nicht nur Ansichtssache, es gibt auch große kulturelle Unterschiede.
Sowohl in Deutschland als auch im Vereinigten Königreich ist Trinkgeld weniger verbindlich als in anderen Ländern und das kann diesen uralten Brauch besonders verwirrend machen. Unterhalte ich mich mit Freunden und Familie reicht das Spektrum von 5 % bis über 20 %, wobei Freunde aus der Gastronomie meistens besonderes großzügig sind. Neben dem richtigen Betrag gibt es noch Sonderfälle. Was, wenn man das Essen außer Haus bestellt? Gibt man dem Barkeeper bei jedem Getränk Trinkgeld? Ist der Frisör nicht schon teuer genug? Und muss ich jemandem Trinkgeld geben, wenn ich weiß, dass ich den Menschen nie wiedersehe?
Trinkgeld in England
Grundsätzlich gilt beim Trinkgeld, dass es eine freiwillige Zahlung ist. Diese soll guten Service belohnen und motivieren. In England verdient das Servicepersonal meist genug, so dass man bei schlechtem Service auch mal weniger geben kann. Wer aber die Mieten in London kennt, kann sich leicht ausrechnen, dass ein Kellnergehalt ohne Trinkgeld nicht besonders weit reicht. Wenn in einem englischen Restaurant die Rechnung kommt, dürfen Sie übrigens gerne die Lesebrille zücken, denn oft findet sich hier schon eine „Service Charge“, durch die sich das Trinkgeld erübrigt. In anderen Fällen sind im Restaurant 10 % angemessen.
In Bars hingegen kann man sich das Trinkgeld sparen, wobei es sich besonders beim ersten Getränk lohnen kann, etwas großzügiger zu sein. Von einem motivierten Barkeeper erhält man seine Getränke oft schneller.
Es gibt vor allem in touristischen Gegenden Englands Menschen, die versuchen ein Trinkgeld durch ungewollte „Dienstleistungen“ quasi zu erzwingen. Wenn man z. B. auf dem Weg aus der Toilette mit Duftwasser besprüht wird, empfiehlt der Guardian, es den Engländern nachzumachen und die ganze Aktion so gut wie möglich zu ignorieren.
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