Internationaler Tag der Übersetzung

Heute feiern wir den Internationalen Tag der Übersetzung! Was wäre die Welt ohne Übersetzer*innen? Zum Glück ist es  unwahrscheinlich, dass dieses Gedankenexperiment Realität wird.

Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen gibt es in der einen oder anderen Form schon so lange, wie Menschen, Völker, Kulturen und Nationen versucht haben, miteinander zu kooperieren, d. h. schon seit jeher. Finden wir ein wenig mehr über ihren besonderen Tag heraus.

Bildnachweis: Amador Loureiro

Was verbirgt sich hinter dem Internationalen Tag der Übersetzung?

Die Rolle von Übersetzer*innen und anderen Sprachmittler*innen ist von großer Bedeutung für die interkulturelle Kommunikation und die globale Zusammenarbeit. Sie ermöglichen den internationalen Dialog und leisten so einen wesentlichen Beitrag zur Verständigung der Weltbevölkerung und tragen damit entscheidend zum Weltfrieden bei. So erklärten die Vereinten Nationen am 24. Mai 2017 den 30. September zum Internationalen Tag der Übersetzung, um die Rolle der Sprachmittler*innen und ihren unschätzbaren Beitrag auf internationaler Ebene entsprechend zu würdigen. Dieses Datum wurde gewählt, weil es der Gedenktag des Heiligen Hieronymus ist, dem Schutzheiligen der Übersetzer. Der heilige Hieronymus war ein bedeutender christlicher Theologe und gilt als der gelehrteste der vier lateinischen Kirchenväter. Er ist vor allem für seine Bemühungen um die Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Altgriechischen ins Lateinische und des hebräischen Evangeliums ins Griechische bekannt. Man nimmt an, dass seine Muttersprache Illyrisch war, eine indoeuropäische Sprache, die heute nicht mehr existiert. In der Schule lernte er Latein, und dank seiner Studien und Reisen beherrschte er Griechisch und Hebräisch fließend. Der heilige Hieronymus starb am 30. September 420 in der Nähe von Bethlehem, was uns das Datum des Internationalen Tages der Übersetzung beschert.

Mehrsprachigkeit fördert Toleranz

Übersetzungen sind entscheidend für Klarheit und schaffen ein positives und tolerantes Klima im öffentlichen Diskurs; sie sind unerlässlich für Diplomatie und zwischenmenschliche Kommunikation. Wer mehr als eine Sprache spricht, nimmt eine besondere Perspektive ein und kann kulturelle Muster und Zusammenhänge erkennen und vergleichen, die sonst vielleicht verloren gingen. Eine andere Sprache zu sprechen – eine zweite, dritte oder wie viele auch immer man lernen kann – ermöglicht es, eine andere Kultur von innen zu betrachten, denn die Sprache ist ein so tiefer Bestandteil der kulturellen Identität, dass sie den wohl aussagekräftigsten Einblick in diese Kultur bietet. Diese Kulturübertragung fördert auf natürliche Weise Toleranz und schafft eine gemeinsame Identität.

Die ersten überlieferten Übersetzungen

Als erste überlieferte Übersetzung gilt das Gilgamesch-Epos, ein antikes literarisches Werk. Es wurde in Mesopotamien in sumerischer Sprache in Keilschrift verfasst (die seit der frühen Bronzezeit verwendet wurde) und um 2000 v. Chr. in andere frühe Sprachen des asiatischen Raumes, wie ins Hethitische und Hurritische  übersetzt.

Eine weitere uralte und sehr bekannte Übersetzungsarbeit stellt der Stein von Rosette dar. Dieser wurde 196 v. Chr. in Memphis, Ägypten, gefunden und enthält drei Versionen eines Textes. Die obere Version ist in Hieroglyphen geschrieben, die mittlere in der kursiven ägyptischen Schrift, die als Demotisch bekannt ist, und die untere in Altgriechisch.

Einige wissenswerte Fakten zum Thema Übersetzung:

  • Die drei meistübersetzten Autor*innen sind Agatha Christie, Jules Verne und William Shakespeare.
  • Übersetzer*innen können etwa 250 Wörter pro Stunde übersetzen, was bedeutet, dass ein*e Übersetzer*in, der*die in Vollzeit arbeitet, etwa 520.000 Wörter pro Jahr übersetzen kann.
  • Die am häufigsten übersetzten Sprachen sind: Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Russisch.
  • Die Bibel liegt in 554 Sprachen vor und ist damit das am häufigsten übersetzte Werk der Geschichte.
  • Wikipedia-Seiten können in 286 verschiedenen Sprachen gelesen werden.

Mit rund 25 Jahren Erfahrung im Übersetzungsbereich ist EnglishBusiness ein stolzes Mitglied im alten Club der Übersetzer*innen. Kontaktieren Sie uns, um zu erfahren, wie wir Sie unterstützen können!

Dieser Betrag wurde verfasst von:

Rebecca Hill

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