Internationaler Tag der Muttersprache

21.02.2023: Heute ist der Internationale Tag der Muttersprache.

Dieser Tag ist ein von der UNESCO im Jahre 2000 ausgerufener Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“.

Der Grund ist, dass die Hälfte der 6.000 Sprachen weltweit vom Aussterben bedroht ist. Das Deutsche, als eine der zehn meistgesprochenen Sprachen der Welt, gehört nicht dazu. Doch auch in Deutschland gibt es regionale Sprachen, die immer weniger Menschen beherrschen: Das Nordfriesische, das Saterfriesische und das Niedersorbische gelten laut dem Atlas der bedrohten Sprachen als besonders gefährdet.

In unserem heutigen Blogbeitrag zum internationalen Tag der Muttersprache schauen wir uns ein paar Fakten zur deutschen Sprache an. Wussten Sie, dass es ein offiziell genutztes Wort gibt, das noch länger als „Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“ ist?

Bildnachweis: Freepik

Zum Tag der Muttersprache präsentieren wir heute einige interessante und auch ein paar lustige Fakten zur deutschen Sprache:

  • Rund 130 Millionen Menschen sprechen Deutsch als Mutter- oder Zweitsprache. Damit ist Deutsch die meist gesprochene Muttersprache in der Europäischen Union.
  • Deutsch ist Amtssprache in sieben Ländern: Deutschland, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz, Luxemburg, Belgien, Italien (Südtirol)
  • Laut Statistischem Landesamt Baden-Württembergs umfasst der Wortschatz der deutschen Standardsprache etwa 75 000 Wörter. Je nach Quelle und Zählweise wird die derzeitige Gesamtgröße des deutschen Wortschatzes auf ca. 350.000 bis 500.000 Wörtergeschätzt.
  • Ein(e) Muttersprachler*in verwendet in etwa 12.000 bis 16.000 Wörter, darunter sind rund 3.500 Fremdwörter (aktiver Wortschatz).
  • Der passive Wortschatz (also das, was verstanden wird) ist mit mindestens 50.000 Wörtern um ein Mehrfaches größer.
  • Die elektronische Datenbank des DUDEN-Redaktion (Dudenkorpus) umfasste 2020 sage und schreibe gar über 18 Millionen unterschiedliche Wörter (Grundformen). Im Dudenkorpus befinden sich allerdings sehr viele nur selten verwendete Wörter, wie z.B. auch Namen oder mehrteilige Zusammensetzungen (Vampirdarstellerin oder Vogelschutzgutachten)
  • Die meisten Nomen der deutschen Sprache haben einen weiblichen Artikel. 46% werden mit „die“ beschrieben.
  • Es gibt Nomen, die sich mit allen drei Artikeln (der, die, das) verwenden lassen und jeweils eine unterschiedliche Bedeutung haben. Ein Beispiel wäre „Band“
  1. Die Band (wie in Rockband/Musikgruppe)
  2. das Band (wie in Tonband oder im übertragenen Sinne auch Band der Freundschaft/Familie)
  3. der Band (wie in Buchband)
  • Das Wort „Band“ hat darüber hinaus vier verschiedene Pluralformen.
  1. das Band – die Bänder (wie in Tonband)
  2. das Band – die Bande (wie in Familienbande)
  3. die Band – die Bands (wie in Rockband)
  4. der Band – die Bände (wie in Buchband)
  • Das im Januar 2000 erlassene Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz ist mit 63 Buchstaben eines der aktuell längsten offiziell verwendeten Wörter. Es wird jedoch getoppt durch die im Jahr 2013 erlassene Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung.

In der Theorie lassen sich im Deutschen unendlich lange Wörter bilden. Um das zu veranschaulichen, hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) den Begriff Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetzesentw urfsdebattierklubdiskussionsstandsberichterstattungsgeldantragsformular ins Leben gerufen.

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